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alexbraun01

LEBE WOHL GELIEBTER KAFFEE

Zeit in einem meiner Lieblingscafés zu verbringen, war einer der Höhepunkte meines Tages und ein tägliches Ritual. Es war meine Auszeit von Verpflichtung und Sorgen, mein Refugium und heiliger Ort – einen Kaffee zu trinken war meine „Meditation“.

Ich hatte durch meine ein oder zwei Latte Macchiatos am Tag nie negative Auswirkungen festgestellt, denn ich konnte weiterhin ohne Probleme einschlafen und auch mein Magen rebellierte nie.


Auch wenn ich eine Tendenz hatte, nervös zu sein und seit einigen Jahren ein leichtes Zittern in meinen Händen beobachten konnte, war ich überzeugt, dass da keine Verbindung bestand und ich immun war gegen die Auswirkungen von Koffein.


Und dennoch kam der Tag, an dem ich beschloss herauszufinden, ob mir Kaffee möglicherweise nicht gut tut.


Ich war mir bereits sehr bewusst darüber, was alles über Kaffee gesagt wurde, mein Interesse aber wurde geweckt, als Serge Benhayon in einem Universal Medicine Workshop davon sprach, dass die Art, in der Kaffee das Nervensystem stimuliere, die natürliche Sensibilität betäuben und Nachrichten, die der Körper sendet, überschreiben würde.

Ich entschied, dies für mich selber herauszufinden.


Mein Experiment

Sechs Tage lang trank ich morgens vor der Arbeit einen Kaffee – an einem Tag mit Koffein, am nächsten koffeinfrei – und beobachtete die Auswirkungen:

  • Wie ich mich direkt danach fühlte

  • Wie lang die Effekte andauerten

  • Wie ich mich für den Rest des Tages fühlte

Ohne über die Maßen penibel zu sein, stellte ich sicher, dass ich ungefähr zur jeweils gleichen Zeit ins Bett ging und aufstand, jeden Tag die gleiche Arbeit verrichtete und auch die anderen Faktoren meines Lebensstils wie z.B das Essen möglichst so beibehielt, wie es für mich normal war.


Da ich mich zu der Zeit für gewöhnlich etwas nervös und dünnhäutig fühlte und meine Hände tendenziell zitterten, wenn ich aufgeregt war, war ich neugierig, ob es einen Zusammenhang geben würde zwischen diesen physischen und emotionalen Empfindungen und dem Konsum von Koffein.


Tag 1

Ich war mir meines Zustands sehr bewusst, bevor ich an Tag 1 meinen koffeinhaltigen Latte Macchiato trank.

Ungefähr eine halbe Stunde, nachdem ich angefangen hatte zu arbeiten, bemerkte ich ein kribbelndes Gefühl in meinem Rückgrat, in etwa so wie das Summen eines Kühlschranks. Meine Nervosität nahm zu und meine Bewegungen wurden fahriger, meine Gedanken ließen sich schwerer auf das fokussieren, was ich gerade tat und das Zittern in meinen Händen verstärkte sich. Diese Empfindungen dauerten ungefähr 4 Stunden mit gleichbleibender Intensität an, bevor sie langsam weniger wurden.

Wow, ich war ziemlich erstaunt, dass sich doch so deutliche Auswirkungen zeigten, nachdem ich Koffein getrunken hatte. Aber könnte das auch nur Zufall gewesen sein? Ich wollte es mit Sicherheit wissen.


Tag 2

Am zweiten Tag trank ich einen koffeinfreien Kaffee. Die Auswirkungen des Vortages blieben aus, ich fühlte mich den ganzen Morgen gleichbleibend. Interessant, dachte ich mir, mal schauen, was morgen passiert.


Die ganze 6-tägige Geschichte


Um es kurz zu machen, an jedem Morgen an dem ich Koffein zu mir nahm, hatte ich die gleichen Symptome und sie dauerten immer die gleiche Zeit an. Und nicht nur das, ich bemerkte weitere Symptome, wie z.B.:

  • Erschöpfung während des Vormittags

  • geminderte Konzentrationsfähigkeit

  • Verlangen nach Zucker

  • ein Mangel an Sensibilität und Wahrnehmungsfähigkeit für meine Patienten während der osteopathischen Behandlungen, die ich gab.

Das hat mir so richtig die Augen geöffnet. Die Auswirkungen des Koffeins auf meinen Körper, mein allgemeines Wohlbefinden und die Qualität meiner Arbeit waren enorm. An den koffeinfreien Tagen fühlte ich mich viel besser, vitaler, beständiger und produktiver.... Warum sollte ich für einen Schluck Kaffee jemals wieder darauf verzichten?


Die von mir daraufhin getroffene Entscheidung kam nicht zustande durch Grübeln, Glauben, Hoffnung oder die Absicht, etwas verbessern zu wollen. Sie ergab sich aus dem absoluten Wissen, dass mein Körper mir eindeutig reflektiert hatte.


Mein Experiment war ein voller Erfolg! Ich habe seitdem nie wieder Koffein zu mir genommen und es auch kein bisschen vermisst.

Durch mein Experiment wurde mir klar, dass wir alle eine lebendige Wissenschaft sind. Wir sind sowohl Wissenschaftler und als auch das Objekt unserer Forschung. Und userer Körper ist überaus bereitwillig, Testresultate zu liefern, die zutiefst liebevoll, fürsorglich und weise sind.

Seitdem liebe ich es, Experimente dieser Art zu machen, denn sie sind mein zuverlässigster und vertrauenswürdigster Ratgeber in Sachen Selbst-Fürsorge. Ich habe dieses Experiment in ähnlicher Weise mit Milchprodukten, Alkohol, Zucker und anderen Dingen durchgeführt.


Aber das ist eine andere Geschichte.


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